Wenn ein Baby geboren wird, verändert sich nicht nur der Alltag – auch die Nächte bekommen eine neue Bedeutung. Viele Eltern stehen dann vor der Frage: Wo schläft unser Kind am besten – und wo schlafen wir am besten? Das Familienbett, also das gemeinsame Schlafen von Eltern und Kind(ern) in einem großen Bett, bietet eine Antwort, die immer mehr Familien für sich entdecken. Doch ist es wirklich die ideale Lösung für alle? Wir werfen einen liebevollen Blick auf die Vor- und Nachteile – und auf das, was zwischen den Zeilen mitschwingt: Nähe, Sicherheit und Regulation.


Was ist Co-Sleeping im Familienbett?

Co-Sleeping bezeichnet das gemeinsame Schlafen von Eltern und Kind im selben Bett oder zumindest im selben Raum. Das Familienbett ist eine Form des Co-Sleepings, bei der Eltern und Kinder in einem großen Bett schlafen – meist durch große Betten oder Beistelllösungen miteinander verbunden. Manche Familien bauen sich sogar individuelle Konstruktionen, bei denen ein Kingsize-Bett mit einem weiteren Bett oder Gitterbett verbunden wird. Ziel ist es, ausreichend Platz für alle zu schaffen und trotzdem Nähe zu ermöglichen.


Vorteile: Nähe, Bonding und das kindliche Urbedürfnis

Für Babys und Kleinkinder ist Nähe kein Luxus – sie ist ein Urbedürfnis, vergleichbar mit Nahrung und Wärme. In den ersten Lebensmonaten ist der Körperkontakt zu den Bezugspersonen entscheidend für eine gesunde emotionale Entwicklung. Das Familienbett kann hier einen wertvollen Beitrag leisten:

  • Bonding wird im Schlaf vertieft. Die gemeinsame Nacht ermöglicht es, dass Gerüche, Atemrhythmen und Berührungen wirken können.

  • Durch die Nähe zu den Eltern wird das Stressniveau beim Kind reduziert. Studien zeigen, dass Hautkontakt, auch im Schlaf, die Ausschüttung von Stresshormonen hemmt und das Kind beruhigt.

  • Auch Eltern profitieren: Das Hören der regelmäßigen Atmung des Kindes oder das leichte Streicheln bei Unruhe wirkt sich oft auch beruhigend auf das eigene Nervensystem aus. Viele berichten von einer intensiveren Verbindung zum Kind durch das Teilen der Nacht.


Regulation des Nervensystems: Gemeinsam ruhiger schlafen

Ein noch wenig beachteter Vorteil des Familienbetts liegt in der Regulation des autonomen Nervensystems – bei Kindern und Erwachsenen. Neugeborene können sich noch nicht selbst beruhigen, sie brauchen Co-Regulation. Der direkte Kontakt mit den Eltern hilft dem Baby, seinen Herzschlag, Atem und Schlafrhythmus besser zu stabilisieren.

Eltern berichten häufig, dass die Nächte mit Familienbett insgesamt ruhiger und unterbrechungsärmer verlaufen. Das nächtliche Stillen wird erleichtert, denn Mama muss nicht aufstehen, sondern kann das Baby einfach im Halbschlaf anlegen. Auch nächtliches Weinen reduziert sich oft, weil das Baby sofort spürt: „Ich bin nicht allein.“


Sicherheit: Mythen und Fakten

Ein großes Thema beim Familienbett ist die Sicherheit, besonders im Säuglingsalter. Hier gilt: Aufklärung ist der Schlüssel. Richtig umgesetzt, kann das Familienbett sehr sicher sein. Wichtige Sicherheitsregeln lauten:

  • Das Baby sollte nicht zwischen zwei Erwachsenen schlafen, sondern eher an der Außenseite, idealerweise mit Rausfallschutz.

  • Die Matratze sollte fest und eben sein, ohne Kissen, schwere Decken oder große Spalten.

  • Eltern sollten nicht unter Einfluss von Alkohol, Medikamenten oder Drogen schlafen, wenn das Baby mit im Bett ist.

  • Rauchen in der Umgebung des Kindes – auch wenn „nur tagsüber“ geraucht wird – erhöht das Risiko für den plötzlichen Kindstod deutlich.

Wenn diese Punkte beachtet werden, ist das Familienbett eine sichere und geborgene Schlafumgebung.


Herausforderungen und Grenzen

Natürlich ist nicht jede Nacht im Familienbett romantisch und friedlich. Auch hier gibt es Schattenseiten:

  • Schlafmangel bei den Eltern kann durch häufiges Drehen, nächtliches Stillen oder unruhige Kinderphasen verstärkt werden.

  • Der Platzmangel wird oft mit dem Wachsen des Kindes spürbarer.

  • Intimität als Paar kann leiden, wenn das Schlafzimmer dauerhaft zum Familienlager wird. Hier hilft es, bewusst Zeit zu zweit einzuplanen oder einen Rückzugsort zu schaffen.

Wichtig ist, ehrlich zu sich selbst zu sein: Das Familienbett ist kein Muss. Es ist eine Möglichkeit – und wie jede andere Entscheidung im Elternsein darf sie immer wieder neu überdacht werden.


Was sagt das Herz?

Letztlich ist das Familienbett keine rein rationale Entscheidung. Es ist oft eine Herzenssache. Die Nähe, das Kuscheln, das gemeinsame Aufwachen – all das hinterlässt Spuren, nicht nur im Schlafprotokoll, sondern im Gefühl der Verbundenheit.

Viele Eltern berichten rückblickend: „Es war anstrengend – aber wir würden es wieder tun.“ Denn die Zeit, in der Kinder nachts nach uns greifen, ist kurz. Aber sie prägt ihr Vertrauen, ihr Urgefühl von Sicherheit und Nähe.

Jetzt kostenfreies E-Book downloaden:

Jetzt Podcastfolge dazu anhören:

Jetzt Familienbetten entdecken:

Beim Anbieter stöbern: